Reisespiele

Kinderspiele für die Fahrt in den Urlaub.

Gerade wenn es mit dem Auto in den Urlaub geht steht man als Mutter oder Vater immer wieder vor dem Problem: "Wie beschäftige ich mein Kind während der Fahrt?"

Kurzweilig soll es sein, aufregend und voller Vorfreude auf die gemeinsame Zeit mit den Eltern. Da darf natürlich keine schlechte Laune aufkommen, wenn die Kinder sich über Stunden hinweg mehr oder weniger mit sich selber auf dem Rücksitz beschäftigen müssen. Neben den hier dargestellten Spielen kennen Sie sicherlich selber eine Reihe weiterer Spiele, die für die Reise geeignet sind: Schiffe versenken, Käsekästchen, Ich sehe was, was Du nicht siehst, Koffer packen, Zungenbrecher, Teekesselchen, Kartenspiele....

Außer den Spielen ohne - oder mit wenig - Material gibt es auch Brettspiele mit Magnetsteinen, Gesellschaftsspiele im Miniformat oder Taschenquizblöcke wie "Reisespaß im Auto" von ars edition (ISBN 3-7607-5558-5), von "Was ist was?", die Bandolino-Spiele von arena oder Bücher wie "Das dicke Stau-Buch" (ab 8 Jahre), Buchverlag Junge Welt oder "Das supertolle Ferien-Rätsel-Spiele-Buch (6-10 Jahre), S. Överdieck, ISBN: 340 107 6280, die für die Autofahrt geeignet sind.

Vor allem die ganz kleinen Kinder, die weder lesen noch schreiben können sind häufig die unruhigsten Passagiere und wollen beschäftigt werden. Die Langeweile wird hier durch Hörspiele oder Lieder zur Mobilitätserziehung oder zur Reise vertrieben. Wenn Sie nicht selber singen mögen, bietet z.B. Rolf Zuckowski mit der "Schulweg-Hitparade" (Teil 1 und 2) oder "Gute Laune - Gute Fahrt" Gelegenheit zum Mitsingen.

Aber Achtung: Bei manchen Kindern tritt verstärkt Reisekrankheit auf, wenn sie viel nach unten schauen. Dann lieber auf Schreibspiele, Bücher, usw. verzichten. Außerdem sollten Sie bei Stiften darauf achten, dass diese möglichst rund sind, und so im Falle des Unfalles keine Verletzungen verursachen (z.B. Schreibmäuse). Hier jetzt einige Spiele für die Fahrt:

  • Wörterkette:
    Beginnen Sie damit ein Wort zu nennen, welches mindestens zwei einzelne Wörter in sich trägt. Der nächste Mitspieler muss nun das letzte Wort als Anfangswort nehmen, um wiederum einen neues Wort zu bilden, usw. (Beispiel: Tischdecke - Deckenlampe - Lampenschirm - Schirmakazie - Akazienhonig - Honigbiene....)
    Mit Schulkindern können Sie dieses Spiel noch erschweren, in dem Sie statt des letzten Wortes einfach nur den letzten Buchstaben übernehmen, mit dem ein neues Wort gebildet werden muss. (Beispiel: Tischdecke - Eierkocher - Regenschirm...)
  • Was gehört wozu?
    Dieses Spiel ist für mehrere Kinder geeignet und geht wieder 'Reihum': Der Spielleiter nennt einen Oberbegriff und die Mitspieler müssen nun abwechselnd einen passenden Begriff nennen, der dazu gehört. Das Ende des Spieles kann man sich selber überlegen, entweder spielt man so lange, bis einem Kind nichts mehr einfällt, oder bis eine Antwort falsch ist, oder bis ein Kind zwei mal falsch bzw. gar nicht geantwortet hat. (Beispiel: Oberbegriff = Regenschirm; Unterbegriffe: Regen, Gewitter, Gummistiefel.... was Sie als Unterbegriff gelten lassen, liegt bei Ihnen. Vielleicht haben Sie ja zu Hause einen roten Regenschirm, somit könnte man 'rot' bei kleineren Kindern als Unterbegriff zählen.)
  • Ja-Nein-Spiel:
    Bei diesem Spiel können Sie je nach Alter Ihrer Kinder als Spielleiter fungieren, oder sie unter sich bzw. mit Ihnen spielen lassen. Inhaltlich geht es darum, dass eine Person Fragen zu einem vorgegeben Thema stellt und die andere Person antwortet, dabei aber weder "Ja" noch "Nein" benutzen darf, sondern dieses Wort umschreiben muss. Das Spiel ist beendet wenn das Wort JA oder Nein gefallen ist. (Beispiel: FERIEN; Frage: Freust Du Dich auf die Ferien? Antwort: Ich denke, die Ferien werden sehr schön werden.)
  • Woran denke ich?
    Dieses Spielt ähnelt ein wenig dem 'ich sehe was, was Du nicht siehst'. Ein Spieler denkt sich einen Begriff aus und muss seinen Mitspielern den Oberbegriff dafür nennen, damit sie wissen, ob es sich um ein Gebäude, eine Landschaft, ein Lebewesen, usw. handelt. Die anderen Spieler müssen nun Fragen stellen, die man lediglich mit ja oder nein beantworten kann. Sollte das zu schwierig werden, dürfen zwischenzeitlich weitere Hinweise gegeben werden. (Beispiel: Oberbegriff: Fahrzeug; Fragen: Ist es ein Fahrzeug nur für Menschen? Kann man damit auch mehr als nur Koffer und Kisten transportieren? Kann man damit Tiere transportieren? Kann man an dieses Fahrzeug etwas 'ranhängen? usw. Antwort: Trecker)
  • Sätze bilden:
    Jeder Spieler bekommt einen Stift und einen Zettel. Der Spielleiter nennt einen Buchstaben, zu dem ein Satz geschrieben werden soll. Jedes Wort des Satzes muß mit dem selben Buchstaben beginnen. Beispiel: "K" Klaus kocht kantige Kartoffeln klumpig.
    Alternativen: Namen bilden Anfangsbuchstaben des Satzes. Beispiel: "Gisela" Gerne isst Sybille einen langen Aal." In einen Säckchen befinden sich Karten, auf denen jeweils ein Buchstabe des Alphabetes steht. Jeder Spieler bekommt einen Zettel und einen Stift. Ein Spieler zieht vier Karten. Aus den gezogenen Buchstaben muß ein Satz gebildet werden, bei dem die Anfangsbuchstaben der Wörter den gezogenen Buchstaben entsprechen. Wer zuerst einen Satz gefunden hat, ruft "Stop". Pro Wort gibt es einen Punkt, also maximal vier Punkte. Wenn der Satz nur aus drei Wörtern besteht, gibt es nur drei Punkte. Die Karten gehen dann zurück ins Säckchen und der "Sieger" darf die nächsten Buchstaben ziehen. Beispiel: "N" "B" "D" "Z": Nachts baden Doras Ziegen.
  • Dalli-Dalli:
    Jeweils zwei Spieler bilden ein Team. Der Spielleiter nennt einen Oberbegriff, zu dem das Team in 30 / 45 / 60 Sekunden abwechselnd passende Begriffe nennen muß. Fällt dem einen nichts ein, sagt er "weiter" und der Partner ist an der Reihe. Die genannten Begriffe werden gezählt, und das nächste Team ist nun gefragt.
  • Kennzeichen-Bingo:
    Jeder Spieler schreibt 20 unterschiedliche Kfz-Kennzeichen auf. Der Spielleiter nennt die Kennzeichen der vorüberfahrenden Fahrzeuge. Stimmt ein Kennzeichen mit einem der aufgeschriebenen überein, darf der Spieler dieses durchstreichen. Wer zuerst alle Kenzeichen abgestrichen hat, hat gewonnen.
  • Reise-Rallye:
    Bereiten Sie eine kleine "Rallye" für die Fahrt vor. Wie weit ist es von X nach Y? Welche Stadt durchfahren wir zuerst? X, Y oder Z? Was gibt es in X besonderes zu sehen? Wie heißen die Rasthöfe, an denen wir Pause machen?...
  • Vokabeln lernen:
    Wenn Sie ins Ausland fahren: Schreiben Sie einen Vokabelzettel mit den wichtigsten Wörtern in der Landessprache, der während der Fahrt geübt wird.
  • Fühlsäckchen:
    Bereiten Sie zu Hause ein "Fühlsäckchen" vor, in dem verschiedene Gegenstände sind. Jeder darf ohne zu schauen einen Gegenstand betasten und raten, was es wohl ist.
  • Ampel-Roulette:
    In Ortschaften: Jeder Mitspieler entscheidet sich für rote oder grüne Ampeln. Wie oft haben Sie an einer roten Ampel angehalten? Wie oft konnten Sie bei grün durchfahrern? Rote Spieler bekommen für rot einen Punkt, grüne Spieler für grün.

Ganz, ganz wichtig: die Pausengestaltung: Alles Spielen ersetzt nicht die notwendigen Pausen und Bewegung, die Kinder einfach brauchen, um sich wohl zu fühlen. Versuchen Sie darum regelmäßige Stops einzuführen und dort Bewegungsspiele wie beispielsweise Gummitwist, Fangen, Hinkekästchen oder Bockspringen mit Ihren Kindern durch zu führen, die ihnen auf der Weiterfahrt ja vielleicht auch die nötige Müdigkeit bescheren, um im Auto schlafen zu können.

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