Mehr Respekt im Straßenverkehr – Niedersachsens Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, hat die Initiative „Für ein respektvolles Miteinander im Straßenverkehr“ vorgestellt.

03.07.19

Am Mittwoch, den 3. Juli 2019, hat Niedersachsens Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, die Initiative „Für ein respektvolles Miteinander im Straßenverkehr“ auf der Tank-und-Rast-Anlage Allertal West an der A 7 vorgestellt. In Niedersachsen starten die Sommerferien. Millionen Deutsche wählen das Auto, um ans Urlaubsziel zu reisen. Wer bei der Reisevorbereitung und der Fahrt in den Urlaub einige Punkte beherzigt, hat beste Chancen, erholt, vor allem aber sicher ans Ziel zu kommen. Boris Pistorius und weitere Kooperationspartner haben den Ferienanfang in Niedersachsen zum Anlass genommen, gemeinsam für ein respektvolles Miteinander im Straßenverkehr zu werben und  auch bei möglicherweise stressigen Autofahrten aufmerksam und wachsam für die Notsituationen anderer zu bleiben.

Die Aktion „Mehr Respekt im Straßenverkehr“ ist ein weiterer Baustein der landesweiten Kampagne „HELFEN STATT GAFFEN“, die vor zwei Jahren durch das Niedersächsische Innenministerium in Kooperation mit der Polizei Niedersachsen und dem Landesfeuerwehrverband Niedersachsen, dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, der Johanniter-Unfall-Hilfe, dem ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt sowie der Landesverkehrswacht Niedersachsen ins Leben gerufen wurde. Neben dem grundsätzlichen Appell zu helfen und sich im Fall der Fälle gegenseitig zu unterstützen, beinhaltet die Kampagne auch den Gedanken von gegenseitigem Respekt und Rücksichtnahme – wie zum Beispiel in Stausituationen auch rechtzeitig die Rettungsgasse zu bilden, Hilfe zu organisieren und als oberstes Gebot dabei die Eigensicherung zu bedenken.

Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, sagt: „Gerade in Stausituationen ist es wichtig, Geduld und Verständnis zu haben und selbstverständlich eine Rettungsgasse zu bilden. Ob Rettungsgasse oder Reißverschlussverfahren – der richtige Umgang mit den Regeln und Normen im Straßenverkehr sowie die gegenseitige Rücksichtnahme sollten für jeden von uns eine Selbstverständlichkeit sein. Besonders vor Baustellen brauchen wir gegenseitige Rücksicht, insbesondere beim Reißverschlussverfahren. Mehr Rücksichtnahme bedeutet mehr Sicherheit und weniger Stress für jede und jeden auf den Straßen. Das bedeutet mehr Verkehrssicherheit! Gerade wenn es in den Urlaub geht.“

Die Landesverkehrswacht Niedersachsen empfiehlt, besonders auf den einwandfreien technischen Zustand des Autos, ordnungsgemäß gesichertes Gepäck und das Wohlbefinden der Reisenden zu achten.

Prof. Dr. Hubert Meyer, Vorstandsmitglied der Landesverkehrswacht Niedersachsen e.V. und Geschäftsführendes Präsidialmitglied des Niedersächsischen Landkreistages, appelliert an die Fairness der Verkehrsteilnehmer: „Egal, ob Urlaubsreise oder die tägliche Pendelstrecke zur Arbeit – wer mit dem Auto fährt, sollte sich immer rücksichtsvoll verhalten. Unfälle, Baustellen und andere Fahrbahnverengungen führen vor allem auf Autobahnen häufig zu Staus – auch, weil viele Autofahrer sich nicht immer richtig verhalten. Viele wissen offenbar nicht, dass erst unmittelbar vor einer Engstelle im Wechsel auf die verbleibende Fahrspur eingefädelt werden darf. Wer zu früh auf die neue Spur wechselt, kann auf dieser einen Stau verursachen und abrupte Spurwechsel erhöhen außerdem die Gefahr von Unfällen. Im Gegenzug müssen die Fahrer auf der freien Spur den anderen Verkehrsteilnehmern natürlich die Möglichkeit geben, sich dort einzufädeln. Ein respektvolles Miteinander ist hier gefragt – auch in allen anderen Verkehrssituationen. Hierzu zählen u.a. die rechtzeitige Bildung einer Rettungsgasse und das richtige Verhalten bei einem Unfall. Eine stärkere Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmer für das Leid von Unfallopfern und die Arbeit der Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten ist zwingend nötig. Mit Respekt, Freundlichkeit und Gelassenheit kommt man besser ans Urlaubsziel – und auch wieder nach Hause.“

Zu den Grundregeln bei Verkehrsunfällen zählen insbesondere:

1. Unfallstelle absichern

  • Warnblinkanlage einschalten
  • Positionierung des eigenen Fahrzeugs bedenken
  • Räder in Richtung Straßenrand einschlagen
  • Bei Dunkelheit Fahrzeugbeleuchtung eingeschaltet lassen
  • Fließenden Verkehr und mögliche Fluchtwege beachten
  • Warnweste oder Warnjacke anlegen
  • Vom Verkehr abgewandt aussteigen
  • Ein geöffneter Kofferraum signalisiert: „Hab Acht!“
  • Aufenthalt in unmittelbarer Nähe der Fahrzeuge vermeiden – alle Personen an den Straßenrand/hinter die Schutzplanke bringen, Eigenschutz bedenken
  • Warndreieck und möglichst Faltkegel und Warnleuchte aufstellen (50 m innerorts,
  • 100 m auf Landstraßen, 150–200 m auf Autobahnen), wenn möglich mit aufgeklapptem Warndreieck vor der Brust dem Verkehr entgegengehen
  • Warndreiecke vor Kurven und Kuppen aufstellen
  • Wenn möglich neben, nicht zwischen den Fahrzeugen bewegen

2. Helfen und Retten

  • Verunfallte Personen ansprechen; wenn möglich, Personen aus dem verunfallten Fahrzeug hinter der Schutzplanke/am Straßenrand in Sicherheit bringen
  • Bei Verletzten den Rettungsdienst (112), ansonsten die Polizei (110) benachrichtigen. Europaweiter Notruf ist die 112
  • Auf W-Fragen konzentrieren:
  • Wo ist es passiert? Was ist passiert?
  • Wie viele Verletzte? Welche Art von Verletzungen?
  • Wer meldet den Unfall?
  • Wichtig: Nicht auflegen, auf Rückfragen warten!
  • Verletzte versorgen
  • Keinesfalls im Auto auf die Hilfskräfte warten
  • Hier weitere Tipps aller Kooperationspartner für eine bessere Fahrt in den Urlaub und wieder zurück:
  • Planen Sie Ihre Fahrt und Wegstrecke rechtzeitig vor – Karten, Navigationsgeräte und Routenplaner dienen als ausgezeichnete Hilfsmittel.
  • Starten Sie Ihre Reise frühzeitig und kalkulieren Sie ausreichend Zeit für Pausen ein – bei längeren Strecken sollten Übernachtungen vorzeitig eingeplant werden.
  • Überprüfen Sie Ihr Fahrzeug vor Fahrtantritt auf technische Mängel.
  • Verstauen Sie Ihr Gepäck sorgfältig und sichern Sie es vor dem Verrutschen. Gewährleisten Sie dabei einen möglichst schnellen Zugriff auf Verbandskasten, Warnweste und Warndreieck.
  • Nehmen Sie ausreichend Getränke und Speisen mit.
  • Informieren Sie sich über Stau- und Verkehrswarnmeldungen.
  • Halten Sie ausreichend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug, insbesondere wenn sich der Verkehr verlangsamt oder ein Stau bildet.
  • Lenken Sie Ihr Fahrzeug in die entsprechende Richtung, um frühzeitig eine Rettungsgasse zu bilden.
  • Merke: Die Rettungsgasse wird zwischen dem ganz linken und dem daneben liegenden Fahrstreifen gebildet. Fahrzeuge auf der linken Spur weichen nach links aus, die übrigen fahren nach rechts. Der Standstreifen bleibt frei.
  • Halten Sie die Rettungsgasse frei bis sich der Stau wieder aufgelöst und der Verkehrsfluss normalisiert hat.

Kontakt

Roswitha Bothe

Leitung: Verkehrssicherheitskampagnen

Tel.: 0511-35 77 26 85

Fax: 0511-35 77 26 82

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