Die häufigsten Fehlerquellen und ihre Behebung

1. Ein unzuverlässiger Dynamo

Besonders bei Nässe, Schnee oder Dreck rutschen Dynamos, die auf dem Reifen bzw. der Felge nur durch ein Reibrad angetrieben werden, so genannte Seitenläufer-Dynamos, gerne durch.

Abhilfe schafft manchmal

  • eine exakte Ausrichtung des Dynamos: die Verlängerung seiner Achse sollte genau auf die Achse des Laufrads zeigen, an dem er angebracht ist,
  • eine Erhöhung der Anpresskraft an den Reifen, z.B. durch Nachbiegen der Halterung, oder
  • neue bzw. vergrößerte oder verbesserte Antriebsrollen.

Auch bei Seitenläufern gibt es große Qualitätsunterschiede. Ein teurerer Dynamo kann häufig mehr Zuverlässigkeit bieten.

Walzendynamos werden unter dem Tretlager angebracht. Sie werden durch die Lauffläche des Reifens angetrieben. Sie sind sehr laufruhig, rutschen aber auch bei Nässe und Schnee und verschleißen schnell, weil sie durch den Straßendreck stark verschmutzt werden.

Zuverlässiger ist ein Speichendynamo, der auf der Achse des Vorderrads angebracht und durch einen Mitnehmer angetrieben wird, der dazu in die Speichen geklappt wird. Zurzeit ist im Handel im Wesentlichen nur ein Modell erhältlich. Die Schwachstelle dieses Dynamos stellt sein Getriebe dar. Erfahrungswerte zeigen, dass die Kunststoffbauteile des Getriebes nach mehreren hundert bis einigen tausend Kilometern mit Licht abgenutzt sind. Es gibt allerdings günstige Ersatzteile dafür.

Der Trend auf dem Fahrradmarkt geht aber eindeutig zu den Nabendynamos. Diese Generatoren sind in der Nabe des Vorderrads untergebracht und laufen ständig mit. Wesentliche Laufwiderstände ergeben sich dadurch bei den meisten Modellen nicht. Denn solange das Licht ausgeschaltet ist, wird dem Dynamo keine Energie entzogen. Bei eingeschaltetem Licht benötigen Nabendynamos dafür deutlich weniger Kraft als andere Fahrradlichtmaschinen. Ihr Wirkungsgrad liegt höher.

Nabendynamos sind aber auch eine der teuersten Lösungen, insbesondere bei Nachrüstung. Denn dazu muss das Vorderrad neu eingespeicht werden. Hier ist es oft günstiger, gleich ein komplettes neues Vorderrad mit neuer Felge und neuen Speichen zu nehmen. Vorsicht! Inzwischen drängen auch Billighersteller auf diesen Markt, deren Produkte nur bedingt zu empfehlen sind.

Nabendynamos können systembedingt nicht aussetzen und stellen somit die zuverlässigste Form eines Generators für Fahrradbeleuchtung dar. Trotz der hohen Kosten sind sie daher empfehlenswert. Zusammen mit einem zuverlässigen Scheinwerfer und Rückleuchte bekommt man Licht am Fahrrad, das immer funktioniert und so leicht läuft, dass man häufig sogar vergisst, es tagsüber auszuschalten.

Auch ein Akku kann einen Dynamo weitgehend überflüssig machen. Allerdings braucht ein Akku eine regelmäßige Pflege durch Nachladen und hat eine begrenzte Reichweite.

2. Masseprobleme

Die Rückleitung des Stroms am Fahrrad erfolgt häufig über den Rahmen. Durch schlechten Kontakt entstehen hier hohe Übergangswiderstände, die die Beleuchtung dunkler machen. Oder sie fällt ganz oder zeitweise aus, was in der Folge weitere Defekte verursachen kann.

Erster Notbehelf ist, alle Übergänge (Verschraubungen etc.) auf Korrosion zu überprüfen und ggf. zu reinigen, zu fetten, um sie vor Rost zu schützen bzw. nachzuziehen oder zu erneuern. Wirkliche Abhilfe schafft allerdings nur eine solide zweiadrige Verkabelung, bei der die Rückleitung des Stroms über ein eigenes Massekabel erfolgt.

3. Kontakte an Anschlüssen und Glühlampen

Korrodierte Kontaktespielen eine weitere Rolle für oft auch nur zeitweise ausfallende Beleuchtung. Die Korrosion findet man häufig an lose eingesteckten Kabelenden, aber auch in den Leuchten an den Federn, die den Strom auf die Glühlampen leiten sollen.

Abhilfe bringen solide Steckkontakte an den Kabelenden, die mittels Schrumpfschlauch gegen mechanische Beschädigung geschützt werden sollten. Steckkontakte sollten zum Schutz gegen Korrosion gefettet werden. Lassen sich offene Kabelenden nicht umgehen, sollte man sie verzinnen. Kontaktfedern kann man meist nachbiegen und so den Anpressdruck erhöhen. Teilweise helfen aber auch nur bessere Scheinwerfer und Rücklichter.

4. durchgebrannte Glühlampen

Glühlampen haben eine begrenzte Lebensdauer. Die Glühlampen am Fahrrad halten in etwa 100 Betriebsstunden (Ihre Auslegung zugunsten größerer Helligkeit reduziert ihre Lebensdauer.). Stets Ersatzglühlampen mitzuführen hilft dann auf der Stelle. Wichtig dabei ist, ob sich Scheinwerfer bzw. Rücklicht werkzeuglos öffnen lassen, um die Lampe auszuwechseln. Manche Scheinwerfer erlauben, in ihrem Gehäuse eine Ersatzglühlampe mitzunehmen.

Nicht selten brennen Glühlampen bereits vor Ablauf ihrer Lebensdauer durch. Das Spektrum der Ursachen hierfür ist vielfältig. Erschütterungen können den Glühfaden durchbrechen lassen.

Ein weiterer Grund für durchgebrannte Glühlampen sind Überspannungen. Diese können ihre Ursache in zu "aktiven" Dynamos haben, die eine zu hohe Spannung liefern. Dagegen gibt es Scheinwerfer und Dynamos mit Überspannungsschutz (eingebaute Z-Dioden). Vorzuziehen ist der Überspannungsschutz im Scheinwerfer, gleich neben der Glühbirne, weil damit Leitungsverluste nicht das Licht verdunkeln.

Überspannungen können aber auch durch schlechte Kontakte oder durchgebrannte Glühbirnen entstehen. Weil Dynamos eine in etwa konstante Stromstärke liefern, erhöhen sie ihre Spannung, wenn einer der beiden Verbraucher (Scheinwerfer oder Rücklicht) ausfällt. Ein Beispiel: Wird die Masse über den Rahmen geführt, muss der Strom des Scheinwerfers durch das Lenklager und über die dortigen Lagerkugeln fließen. Wenn dort nun je nach Lenkeinschlag der Leitungswiderstand wechselt - der Scheinwerfer heller und dunkler wird oder manchmal ausfällt - bekommt das Rücklicht zeitweise Überspannung und brennt durch. Umgekehrt sollte man auch mit durchgebranntem Rücklichtbirnchen nicht mehr lange und nur langsam weiterfahren, weil sonst auch der Scheinwerfer bald ausfallen kann, sofern er keinen Überspannungsschutz eingebaut hat.

Abhilfe in diesen Fällen: siehe oben Kontaktprobleme. Vor allem eine zuverlässige zweiadrige Verkabelung hilft. Rücklicht und Scheinwerfer werden mittlerweile mit Leuchtdioden (LED) anstatt Glühlampen angeboten. LED sind nicht erschütterungsempfindlich - nur die Ansteuerungselektronik kann durch Erschütterungen lockere Lötstellen bekommen - und haben eine "fast unendliche" Lebensdauer. Mit LED-Leuchten gibt es das "durchgebrannte Birnchen" nicht mehr.

Beim Rücklicht haben sich Leuchtdioden schon fast durchgesetzt. Im Handel werden nur noch sehr wenige Rücklichter mit Glühlampen angeboten. Vorteilhaft ist der geringe Stromverbrauch roter Leuchtdioden, der es erlaubt, die LED weiter brennen zu lassen, wenn der Dynamo keinen Strom liefert (Standlichtbetrieb). Am sinnvollsten ist hierbei die Version mit einem eingebauten Kondensator, der beim Fahren automatisch aufgeladen wird und die LED im Stand versorgt. Batterielösungen für Standlicht kranken oft an entladenen Batterien.

LED-Scheinwerfer zeichnen sich durch ein schon bei langsamer Geschwindigkeit helles Licht aus, während ab mittleren Geschwindigkeiten die herkömmliche Glühlampe noch immer helleres Licht bieten kann. Daneben gibt es eine Reihe von Hobby-Bastlern, die inzwischen aus LED mehr Licht als aus Glühlampen herausholen (Natürlich sind selbstgebaute Scheinwerfer und Rücklichter nicht zugelassen). Hauptprobleme dabei sind die Fokussierung des Lichts und die Kühlung der sehr heißen LED.

5. lose verlegte oder zu dünne Kabel

An losen Kabeln bleibt man häufig mal hängen. Und schon sind sie ab. Dünne Kabel, wie sie gerne bei der Erstausrüstung von Fahrrädern eingesetzt werden reißen gerne oder scheuern einfach durch. Die Folge sind Ausfälle durch Stromunterbrechung oder Kurzschluß.

Die Verkabelung sollte mit zweiadrigem Kabel erfolgen, Mindestquerschnitt 0,75 mm (z.B. Lautsprecherkabel). Alternativ bietet sich ein sehr stabiles Koaxialkabel (zwei Leiter in einem Kabel) an.

Das Kabel wird eng am Rahmen verlegt und mit Kabelbindern oder Isolierband befestigt. Steckkontakte sollten fest verbunden sein. Mit Schrumpfschlauch können bruchgefährdete Stellen, besonders an den Übergängen zu den Steckern, versteift werden. In Kunststoff-Schutzbleche integrierte Leiterbahnen sind nicht zu empfehlen. Sie brechen gerne oder oxidieren an den Steckern.

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